Deutschland-Cup Rock 'n' Roll Einzelpaare in Worms
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06.06.2017 18:54
von Petra Lindemann
Die Finalteilnehmer der A-Klasse mit Moderator Rainer Blasius
Die Finalteilnehmer der A-Klasse mit Moderator Rainer Blasius

Deutschland-Cup der Einzelpaare Rock 'n' Roll

71 Paare traten am 3. Juni 2017 zum Deutschland-Cup der Einzelpaare in Worms an. Das Turnier galt als letzte Qualifikationsmöglichkeit für die kommenden Deutschen Meisterschaften. Rock’n’Roll des 21. Jahrhunderts bedeutet körperliche Höchstleistungen im tänzerischen und akrobatischen Bereich. Sprünge in atemberaubenden Höhen gehören neben Doppelsalti und Doppelschrauben in den Akrobatikprogrammen besonders international zum Standard.

Der lange Turniertag begann mit den Vorrunden. Die tropische Hitze in der BIZ-Turnhalle Worms tat der grandiosen Stimmung keinen Abbruch. Die Fans jubelten und feuerten ihre Favoriten an, als gäbe es kein Morgen. Da die Startfelder mehr als 12 Paare zählten, traten in diesem DM-Qualifikationsturnier nach dem Hoffnungslauf der Schüler-, Junioren- und C-Klasse die qualifizierten Paare zur KO-Runde an. Von zwei Paaren, die gleichzeitig tanzten, wurde eines direkt in die Endrunde gewertet. Das jeweilige 7er-Finale wurde durch zwei “lucky looser”, die besten Ausgeschiedenen, ergänzt. Dieser spezielle Austragungsmodus – vor Jahren eingeführt um die Turniere für Zuschauer attraktiver zu machen – wird jedoch in der nächsten Saison wieder abgeschafft werden. Die Paare der B- und A-Klasse beeindruckten bereits in den Vorrunden mit Geschwindigkeit und Akrobatik, um sich fürs Finale am Abend zu qualifizieren.

Selbst geöffnete Türen und ein Regenschauer brachten keine Kühlung in der aufgeheizten Halle. So hieß es auch am Abend für​ alle Beteiligten weiter schwitzen​. Die Abendveranstaltung wurde mit den Fußtechnikrunden der B- und A-Klasse eröffnet. Die Paare zeigten eine Kür zu eigener Musik, bei der ausschließlich auf Tanz und Technik geachtet wurde. Wer nach dieser Runde vorne lag, blieb noch ein Geheimnis.

Im Finale der Schüler-Klasse, die keine akrobatischen Elemente zeigen darf, tanzten sieben der 16 angetretenen Nachwuchspaare. Die Wormser Diana Runge/Nikita Warnbold zeigten ein anspruchsvolles aber noch nicht in allen Facetten austrainiertes Programm. Der Tanz wurde überschattet von einem kuriosen Zwischenfall. Gegen Ende öffnete sich eine Sicherheitsnadel, mit welcher die Startnummer am Hosenbein befestigt war und bohrte sich in die Wade des Jungen. Er hielt tapfer durch und gab erst am Schluss zu erkennen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Für ihre Leistungen wurden die beiden mit dem 3. Platz belohnt.

In der Junioren-Klasse gab es schon etwas mehr zu sehen, da die Paare drei leichtere Akrobatiken in ihre Choreographien einbauen dürfen. Auch hier gaben sieben von ursprünglich 14 Paaren ihr Bestes, um die Wertungsrichter von sich zu überzeugen. Das Feld wurde von einem Paar aus Iserlohn, einer der Rock ‘n’ Roll Hochburgen, dominiert. Lorena Pinel/Simon Seelig vom gastgebenden Verein konnten sich mit ihrem sauber vorgetragenen aber weniger schwierigen Programm nicht durchsetzen, aber mit dem siebten Platz die DM-Qualifikation sichern.

Bei der C-Klasse stieg die Zahl und der Schwierigkeitsgrad der Akrobatiken. 15 Paare starteten am Nachmittag, sieben blieben übrig zum Finale. Die Wormser Lara Armauer/Christian Langer, im Vorjahr Deutsche Meister der Junioren, hatten bereits in der Vorrunde Schwierigkeiten mit der neu ins Programm genommenen C-Kugel. Bei dieser Figur dreht der Herr die gestreckte Dame im Rad vor sich und schiebt sie über seinen Rücken in die Ausgangsposition. In der KO-Runde klappte es besser, so dass sich die beiden einen Platz in der Endrunde sicherten. Im entscheidenden Finaldurchgang gelang die Figur leider wieder nicht perfekt, was zu Punktabzug und damit Platz fünf führte.

Den krönenden Abschluss bildeten die Akrobatik Endrunden der B- und A-Klasse. Das Paar, das bei der Fußtechnik die meisten Punkte bekam, tanzte bei der Akrobatik als Letztes. So erfuhr das Publikum letztlich das Ranking der ersten Finalrunde. Anfang Mai beim Großen Preis von Deutschland in Rosenheim noch auf Platz eins, sorgte die verpatzte Akrobatik Kür der Wormser Rebekka Stahl/Nicolai Schneickert für extremen Punktabzug. Das Paar, das in der Fußtechnikrunde noch ganz weit vorne lag, musste sich mit dem 7. Platz zufrieden geben. „Der Tessarin ging total schief”, reflektierte Nicolai Schneickert die entscheidenden Sekunden der eigenen Kür. Aber: „Besser, das passiert jetzt, als bei der Deutschen Meisterschaft”. Dort sollen spektakuläre Figuren wie Flieger, Schulterkugel oder Todessprung wieder auf den Punkt sitzen. Bei den aus Petersburg stammenden und seit einem Jahr für Rockin’ Wormel Worms startenden Geschwistern Ekaterina und Ilja Negoduiko lief dagegen alles wie am Schnürchen. Desgefn kleinen Rückstand aus der Fußtechnikrunde konnten sie durch den höheren Ausgangswert ihrer schwierigeren Akrobatik und die geringen Abzüge für ihre saubere Ausführung gut kompensieren. Mit deutlichem Abstand zu den Zweitplatzierten holten die beiden den Turniersieg.

In der A-Klasse kam es zum mit Spannung erwarteten Zweikampf der Geschwisterpaare. Moderator und Rock ‘n’ Roll Urgestein Rainer Blasius: „Seit sechs Jahren sind die Gebrüder Bludau - mit verschiedenen Damen - abwechselnd Deutsche Meister”. Mit über zehn Punkten Vorsprung setzten sich Michelle Uhl/Tobias Bludau (1.RRC Speyer), die zwei Wochen zuvor den 4. Platz bei den Europameisterschaften in Moskau belegten, an die Spitze. Die amtierenden Deutschen Meister Jeanette Uhl/Mario Bludau (Rockin’ Wormel Worms) tanzten in ihrem ersten Turnier der Saison auf Platz zwei. Nach der Fußtechnikrunde noch eng zusammen, gab hier das anspruchsvollste Akrobatikprogramm den Ausschlag. Mit Vanessa Gottschall/Christian Lehr aus Speyer befand sich ein weiteres rheinland-pfälzisches Paar im Finale. Obwohl im tänzerischen Bereich schwächer als ihre Clubkollegen, konnten sie mit sehr hoch ausgeführter Akrobatik punkten und am Ende den 4. Platz belegen.

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